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Winterurlaub, Oscar de Muriel und Eric

Autorenbild: jessicakasimirjessicakasimir

Auch wenn wir im Winterurlaub letzte Woche nicht viel Schnee hatten, ist die Ruhe allein, die so ein post-saisonales Skigebiet ausstrahlt, Erholung pur. Ich konnte förmlich fühlen, wie mein Inneres sich ganz breit machte und wohlig räkelte, wo es ansonsten durch die ständige Geräuschkulisse, der wir im Alltag ausgesetzt sind, in ein akustisches Korsett gezwängt wird. Ideal zum Schreiben, wenn ich es recht bedenke, aber ich hatte eine tolle Zeit mit Spaziergängen, Lesen, Stricken, rumreichen Hüttenkakao und Spieleabenden. Besonderer Favorit bleiben auf jeden Fall die Exit-Spiele, die uns immer wieder vor knifflige Rätsel stellten - quasi ein täglich neuer Kriminalfall ;-)


Über Weihnachten habe ich die Zeit genutzt und angefangen, die viktorianische Krimireihe von Oscar de Muriel zu lesen bzw. zu hören. Wem es möglich ist, dem kann ich die englischen Hörbücher wirklich sehr ans Herz legen, weil der Sprecher völlig in den Hintergrund tritt und sämtliche Stimmen einfach perfekt wiedergibt - eine irre Herausforderung angesichts der vielen verschiedenen Dialekte, Gesellschaftsklassen und skurillen Figuren. Die schön-schaurigen Geschichten, die bisher (ich bin bei Band 3) im schottischen Edinburgh angesiedelt sind, werden von einer Hälfte des ungleichen Ermittlerduos erzählt, dem feinen Londoner Ian Frey, dessen Wortgefechte mit seinem neuen Vorgesetzten, dem eher robusten, ans Übersinnliche glaubende Inspector "Nine Nails" McGray wunderbar unterhaltsam und trotz (oder wegen) der oftmals grausigen Ereignisse unheimlich witzig sind. Atmosphärisch, spannend, in wunderbarer Sprache verfasst. Diese Romane kann ich wirklich wärmstens empfehlen.


Eigentlich habe ich nicht vor, in diesem Blog auch Serienempfehlungen zu geben, aber wie der Zufall so will, habe ich ausgerechnet gestern eine extrem ungewöhnliche Miniserie auf Netflix gesehen - und ganz ehrlich, wie oft kommt man noch in den Genuss wirklich innovativer (Thriller-)Geschichten auf der Leinwand? Die Serie heißt "Eric", spielt im New York der 80er des letzten Jahrhunderts und erweist sich als sehr viel düsterer als es die Bilder/der Trailer mit dem (wie immer) fantastischen Benedict Cumberbatch und Eric, der wuscheligen Monsterpuppe, im Vorhinein erwarten lassen. Eventuell passen nicht alle Elemente der Serie reibungslos zusammen, vielleicht sind es am Ende auch ein, zwei Handlungsstränge zu viel, aber es wird alles zu einem immer wieder überraschenden, absolut unterhaltsamen Potpourri zusammengemischt, so dass sich sechs eindringliche, authentisch wirkende, von durchweg herausragenden Darstellern getragene Folgen ergeben, die mich auf jeden Fall berührt haben.


Zuletzt noch in eigener Sache: Inzwischen ist mein Probeexemplar für "Die Tote auf dem Zahnarztstuhl" angekommen. Es ist wirklich wunderschön <3 Ich freue mich so und bin gerade fleißig dabei, es auf letzte Fehler durchzusehen, auf dass das Buch möglichst noch im Januar veröffentlicht werden kann. Bitte Daumen drücken!




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